Die Parlamentswahl in Moldau gilt als richtungsweisend – nun gibt es erste Teilergebnisse: Demnach liegt die proeuropäische Regierungspartei PAS nach Auszählung von fast 80 Prozent der Stimmzettel vor dem prorussischen Patriotischen Block.
In der Republik Moldau steuert die regierende proeuropäische Partei Aktion und Solidarität (PAS) um Präsidentin Maia Sandu bei der Parlamentswahl auf eine Mehrheit zu. Nach Auszählung von rund 80 Prozent der Stimmzettel lag sie am späten Abend mit gut 44 Prozent vorn.
Der russlandfreundliche Patriotische Block des früheren Staatschefs Igor Dodon kam demnach auf rund 28 Prozent, wie auf der Homepage der zentralen Wahlkommission dokumentiert wurde.
Land ist seit 2022 EU-Beitrittskandidat
Die Parlamentswahl in dem Agrarstaat zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine gilt als richtungsweisend. Moldau mit seinen 2,4 Millionen Einwohnern ist seit 2022 EU-Beitrittskandidat. Die prowestliche Präsidentin Sandu hofft auf eine Mehrheit proeuropäischer Kräfte, um die Reformen für einen Beitritt zur EU fortzusetzen.
Sandu hatte zuvor Russland massive Einflussnahme im Wahlkampf vorgeworfen. Moldauische Behörden sprachen von russischem Stimmenkauf, Desinformation in sozialen Netzwerken und Cyberattacken.
Wahlbeteiligung höher als 2021
Hoffnung auf einen Einzug ins Parlament, in dem 101 Sitze für vier Jahre zu vergeben sind, konnten sich auch die russlandfreundlichen Kräfte des Blocks Alternativa und der Partei Nostru des Geschäftsmanns Renato Usatii machen. Unerwartet schaffte auch die einst für eine Vereinigung mit Rumänien gegründete Partei PPDA nach Auszählung der ersten Stimmen den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde.
Die Wahlbeteiligung wurde mit gut 52 Prozent angegeben und lag damit höher als 2021 (48 Prozent). Der Ausgang der Abstimmung ist vor allem vom Urnengang der Diaspora im Ausland abhängig. Hunderttausende Moldauer leben in der EU, sie haben traditionell einen großen Einfluss darauf, wer in ihrer Heimat regiert. Das vorläufige Endergebnis wird im Lauf des Montags erwartet.