Nach Cyberangriff – Verzögerungen am BER auch am Sonntag möglich

Von | 21. September 2025

Ein Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister sorgte am Samstag für Wartezeiten und Verspätungen an einigen Flughäfen in Europa – darunter am Hauptstadt-Airport BER. Dieser teilte mit, dass auch am Sonntag mit längeren Wartezeiten zu rechnen sei.

Nach dem Cyberangriff auf einen Flughafen-Dienstleister müssen Passagiere am BER und anderen europäischen Flughäfen auch am Sonntag mit Einschränkungen rechnen. Schon am Samstag konnten die Fluggäste nicht wie gewohnt abgefertigt werden, weil es zu Verzögerungen, langen Warteschlangen und Annullierungen kam.

Der IT-Dienstleister Collins Aerospace war am Freitagabend angegriffen worden. Wegen des Cyberangriffs hatten die Flughäfen Berlin, Brüssel, Dublin und London Heathrow Probleme bei der Passagierabfertigung gemeldet. Der Flughafen BER kappte daraufhin nach eigenen Angaben die Verbindungen zu den Systemen.

Papierlisten am BER

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bestätigte Collins Aerospace „eine cyberbedingte Störung“ an einigen Flughäfen. Das US-Unternehmen ist in verschiedenen Bereichen der Luft- und Raumfahrttechnologie tätig. Neben der Herstellung von Komponenten für die Luftfahrtindustrie entwickelt Collins Aerospace eigenen Angaben auf der Homepage zufolge unter anderem Systeme für militärische Anwendungen.

Wie lange die Einschränkung am BER andauert, ist unklar. Auf der Internetseite des Flughafens hieß es am Sonntagmorgen unter anderem: „Aufgrund einer technischen Störung kommt es zu längeren Wartezeiten.“

        

„Nach jetzigem Stand kein Hinweis auf staatlich gesteuerte Attacke“, Michael Götschenberg, ARD Berlin, zum Cyberangriff auf Flughäfen

tagesschau24, 20.09.2025 13:00 Uhr

Der Online-Check-in am BER funktioniere, wie es vom Flughafen weiter hieß. Der Flughafen empfahl auch, die Möglichkeiten in den Terminals zu nutzen und dort selbstständig an den Automaten einzuchecken und auch das Gepäck aufzugeben. Allerdings sei das für Menschen mit Rollstuhl, mit Kinderwagen oder Sperrgepäck nicht möglich. Diese müssten weiter die Schalter nutzen.

Am Samstagabend hatte ein BER-Sprecher erklärt, bei der Abfertigung Papierlisten zum Abhaken zu nutzen: „Daher dauert es alles länger.“ Der Flughafen richtete zudem einen Krisenstab ein. Zugleich wurde mitgeteilt: „Der Flughafen selbst ist nicht Ziel des Cyber-Angriffs gewesen und davon nur indirekt betroffen.“

Keine Einschränkungen an anderen deutschen Flughäfen

Die Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg berichteten, nicht betroffen zu sein. Auch in Hannover, Dresden, Leipzig/Halle, Nürnberg, Bremen und Köln hieß es, der Betrieb laufe normal. Der Flughafen in Münster hingegen sei am Freitagabend gegen 22.00 Uhr betroffen gewesen, sagte eine Sprecherin. Allerdings habe man innerhalb von 30 Minuten auf die eigene IT umstellen können. Auswirkungen für Fluggäste habe es nicht gegeben. Ob weitere Flughäfen betroffen sind, ist unklar. Bislang meldeten andere europäische Flughäfen keine Probleme.

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