Trump kritisiert Putin und sagt Ukraine weitere Waffen zu

Von | 9. Juli 2025

Zuletzt stoppten die USA teilweise Waffenlieferungen an die Ukraine. Nun kommt die Kehrtwende. Trump begründet das unter anderem damit, dass Putin Blödsinn auftische. Die Ukraine rechnet mit baldigen Lieferungen.

US-Präsident Donald Trump zeigt sich verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Bei einem Auftritt im Weißen Haus sagte er: „Wir bekommen von Putin eine Menge Blödsinn aufgetischt“ (im Original: „We get a lot of bullshit thrown at us by Putin“). Der russische Präsident sei „immer sehr nett“, aber das stelle sich am Ende als bedeutungslos raus.

Putin behandele die Menschen nicht richtig, er töte zu viele Menschen. Deshalb würden die USA einige Verteidigungswaffen in die Ukraine schicken – er habe das genehmigt. Mit Blick auf einen vom US-Senat vorgeschlagenen Gesetzentwurf für weitere Sanktionen gegen Russland sagte Trump, er prüfe dies sehr intensiv.

„Ich weiß es nicht, warum sagen Sie es mir nicht?“

Am Montag hatte das US-Verteidigungsministerium bekanntgegeben, dass es auf Anweisung Trumps zusätzliche Verteidigungswaffen an die Ukraine schickt. Die Ankündigung erfolgte knapp eine Woche, nachdem bekannt geworden war, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen an die Ukraine – darunter auch Flugabwehrraketen – zunächst gestoppt hatten.

Auf die Frage einer Journalistin, wer den vorübergehenden Stopp angeordnet habe, antwortete Trump bei dem Auftritt im Weißen Haus: „Ich weiß es nicht, warum sagen Sie es mir nicht?“

Selenskyj rechnet mit baldigen Lieferungen

Der Lieferstopp war ein Schock für viele Menschen in der Ukraine. Russische Luftangriffe mit Drohnen und Raketen haben in den vergangenen Monaten massiv zugenommen. Und zum aktuellen Zeitpunkt kann sich die Ukraine nur mit dem amerikanischen „Patriot“-System gegen Angriffe mit ballistischen Raketen schützen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner täglichen Videobotschaft, er rechne nun bald mit Waffenlieferungen. „Das betrifft vor allem die Flugabwehr und ebenfalls alle anderen Elemente der Lieferungen aus Amerika“. Aus Washington seien die nötigen Erklärungen und Entscheidungen für eine Aufhebung des Teilstopps von Rüstungslieferungen gekommen.

„Nach verlässlichen Waffenlieferanten suchen“

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren in dem Krieg. Das russische Militär versucht seit Wochen vor allem, die Flugabwehr des Nachbarlandes zu überlasten.

Anatolij Chraptschynskyj, ein ehemaliger Offizier der ukrainischen Luftwaffe, warnte, es könne wieder passieren, dass die USA zugesagte Lieferungen zurückhielten. „Natürlich sollten wir dankbar sein, wenn die USA uns weiterhin die Möglichkeit geben, das ‚Patriot‘-System mit Flugabwehrraketen auszustatten.“ Aber die Ukraine müsse ihre eigenen Kräfte bündeln – und nach verlässlichen Waffenlieferanten suchen, so Chraptschynskyj, der heute Unternehmer im Bereich der elektronischen Kampfführung ist.

Krieg tobt mit unverminderter Härte

Die USA zählen zu den größten Unterstützern der Ukraine – seit Kriegsbeginn, als der Demokrat Joe Biden noch US-Präsident war. Auch unter seinem Nachfolger Trump blieben sie wichtigster Waffenlieferant. Nach Trumps Wiedereinzug ins Weiße Haus im Januar hatten sich die USA Russland aber angenähert, unter anderem durch den Beginn direkter Gespräche zwischen Vertretern.

Trump änderte seine Haltung zu den Kriegsparteien in den vergangenen Monaten mehrfach. Zeitweise übernahm er nach Einschätzung von Experten weitgehend die russische Perspektive, den ukrainischen Präsidenten brüskierte er vor laufenden Kameras im Weißen Haus. Trump äußerte sich aber auch mehrfach kritisch über Putin.

Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, den Krieg sofort nach seinem Amtsantritt zu beenden. Seitdem sind fünf Monate vergangen – und der Krieg tobt mit unverminderter Härte.

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